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Hirnschlag

Zu einem Hirnschlag kommt es, wenn die Blutzufuhr in einem Bereich des Gehirns unterbrochen ist. Man nennt dies auch Schlaganfall, Insult oder Apoplexie. Unterschieden wird zwischen den drei Formen: ischämischer Hirninfarkt, Hirnblutung und Subarachnoidalblutung.

Wie kommt es zu einem Hirnschlag

Der Hirnschlag ist ein dramatisches Ereignis. Das Leben von 16'000 Personen in der Schweiz wird dadurch jährlich schlagartig verändert. Oft kommt der Hirnschlag als Blitz aus heiterem Himmel. Viele Hirnschläge und die tragischen Folgen könnten jedoch verhindert werden.

Bei der plötzlich auftretende Störung der Hirnfunktion, Hirnschlag, unterscheidet man drei verschiedene Formen:

  • In etwa 85 Prozent der Fälle verstopft ein Blutgerinnsel ein Gefäss. Die Nervenzellen im betroffenen Bereich erhalten zu wenig oder gar keinen Sauerstoff sowie keine Nährstoffe. Sie werden rasch geschädigt und gehen zugrunde. Man nennt diesen Hirnschlag auch ischämischer Hirninfarkt.

  • Deutlicher seltener ist eine Hirnblutung. Dabei platzt ein Gefäss, worauf sich das Blut ins Hirngewebe ergiesst.

  • Noch seltener ist die Subarachnoidalblutung. Ein Blutgefäss im Bereich der Hirnhäute reisst ein, und das Blut fliesst zwischen Hirnhäute und Gehirn.

Wie erkenne ich einen Hirnschlag?

Ein Hirnschlag ist ein Notfall. Wichtig ist, ihn rasch zu erkennen und richtig zu reagieren!

In den meisten Fällen treten eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auf:

  • plötzliche Lähmungen im Gesicht (besonders einseitig)

  • plötzlicher, ungewöhnlicher, heftiger Kopfschmerz

  • Sehstörungen, plötzliche Blindheit (oft nur auf einem Auge) oder Doppelbilder

  • heftiger Schwindel mit Gehunfähigkeit

  • Sprachstörungen oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen

  • plötzliche Lähmungen in den Armen und Beinen (meist nur auf einer Körperseite)

Reagieren Sie bei Verdacht auf einen Hirnschlag sofort und alarmieren Sie den Notruf 144!

Sollten die oben genannten Anzeichen nach kurzer Zeit wieder verschwinden, kann es sich um eine TIA (transitorische ischämische Attacke), auch Streifung genannt, handeln. Dies aber bedeutet keine Entwarnung! Alarmieren Sie den Notruf 144 oder suchen Sie unverzüglich das Spital auf. Das Risiko, dass in den nächsten Stunden oder Tagen ein Hirnschlag folgt, ist gross.

Behandlung & Vorbeugung

Wie behandelt man einen akuten Hirnschlag?

Bei einem Hirnschlag ist Zeit das kostbarste Gut. Eine sofortige Behandlung in einem Stroke Center oder in einer Stroke Unit ist lebensrettend. Je schneller diese Behandlung erfolgt, desto grösser ist die Chance, dass der oder die Betroffene überlebt und möglichst wenig Folgeschäden erleidet.

Ergeben Untersuchungen im Stroke Center, in der Stroke Unit einen Hirnschlag und wird eine Hirnblutung ausgeschlossen, erfolgt häufig eine intravenöse Thrombolyse. Sie hilft, das Gerinnsel aufzulösen.

Bei Verschlüssen grosser Hirngefässe kommen Stentretriever zum Einsatz. Dabei wird ein Metallgitter per Katheter zum Gerinnsel geführt und dort entfaltet, sodass das Blutgerinnsel am Metallgitter haften bleibt. Anschliessend zieht man das Gitter mit dem Blutgerinnsel heraus.

Was passiert nach der Akutbehandlung?

Zur Vorbeugung weiterer Durchblutungsstörungen erhalten Betroffene meistens gerinnungshemmende Medikamente. Ausserdem werden sämtliche Risikofaktoren und Vorerkrankungen, die einen Hirnschlag begünstigen, behandelt.

Nach einem Hirnschlag geht es darum, die beeinträchtigten Funktionen zu verbessern. Dazu zählen: Lähmungen, Gehbehinderungen, Seh-, Sprech- und Sprachstörungen, Störung der Wahrnehmung, des Gedächtnisses oder Veränderung der Emotionen. Eine solche Neurorehabilitation kann unter Umständen lange dauern und verschiedene Therapieformen beinhalten.

Was sind die Risikofaktoren, wie kann ich mich vor einem Hirnschlag schützen?

Häufig werden Hirnschläge durch folgende Risikofaktoren begünstigt:

  • Bluthochdruck schädigt die Gefässe und führt zu Blutungen oder Gerinnseln.

  • Herzkrankheiten: Unbehandelte Herzerkrankungen, zum Beispiel Vorhofflimmern, können dazu führen, dass ein Gerinnsel aus dem Herzen ins Gehirn gespült wird.

  • Zu hohe Blutfettwerte

  • Ungesunde Ernährung

  • Zu geringe körperliche Aktivität

  • Rauchen

  • Übergewicht

  • Schlaf-Apnoe-Syndrom

Wer die oben gennannten Risiken unter Kontrolle hat und sich gesundheitsbewusst verhält, reduziert sein Hirnschlagrisiko deutlich.

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